•  cron   ( @cron@feddit.org ) 
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    1827 days ago

    Für ein Land wie Deutschland kommt mir das extrem wenig vor. Ich komm grob gerechnet auf 0,25% der möglichen Spender (man muss 16 Jahre alt sein).

    Wobei da ja unklar ist, wieviele Leute einen Organspendeausweis aus Papier haben.

    • Ja da wird die Dunkelziffer recht hoch sein. Ich habe seit mehreren Jahren einen Organspendeausweis aus Plastik (den konnte man frueher kostenlos online bestellen), aber ich hatte noch nie von dem Online-Register gehoert und bin dementsprechend da auch nicht eingetragen.

        • Oder man lässt so einen Unfug, denn dass erst mal automatisch gilt, dass andere später an deinen Körper ohne Einwilligung dürfen, ist ja wohl lächerlich. Es ist immer bquem verwerfliche Dinge zu machen, weil vernünftige Maßnahmen aufwendig und teuer sind und die Verhinderung von Skandalen damals auch anstrengend gewesen wäre.

          •  Saleh   ( @Saleh@feddit.org ) 
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            426 days ago

            Wenn du keine explizite Regel in deinem Nachlass getroffen hast, gehen andere zwangsläufig “ohne Einwilligung” an deinen Körper. Ob deine Verwandten dich auf die Weise bestatten, wie du es möchtest, ist überhaupt nicht gewährleistet. Wenn du keine Verwandten hast, denen das Amt die Verantwortung deiner Bestattung aufbürden kann, dann wirst du unter minimalem Kosteneinsatz durch das Amt bestattet.

            Und schon rein physikalisch ist “Einzelne Organe entnehmen” weniger invasiv als “Einäscherung”.

            Ich finde es bei dem Thema zumutbar, dass man jeden, dem das wichtig ist, abverlangt, sich damit einmal zu beschäftigen und eine entsprechende Erklärung abzugeben.

          • Warum ist das Unfug? Ist doch eine Frage, die man sich stellen kann, ob nicht im Falle des Todes automatisch eine Organspende freigegeben werden könnte. Denke mal, dass ist dann eine ähnliche Debatte wie beim Impfen oder der Maskenpflicht. Inwiefern ist das Recht jedes einzelnen Menschens über sich selbst zu bestimmen in sehr speziellen Kontexten beschneidbar, um damit der Mehrheit der Menschen die körperliche Unversehrtheit zu ermöglichen. Natürlich ist das keine leichte Debatte, wie wir während der Pandemie gesehen haben. Aber gleich als Unfug davon zu reden ist ignorant. Denn wenn viele Menschen sterben, die keine Organe transplantiert bekommen können, weil so wenig Leute ihre Spenden, dann müssen wir uns doch fragen, wie wir diese Menschen retten können. Und es muss die Frage möglich sein, wie stark der Eingriff in die Persönlichkeitsrechte jeder einzelnen Person ist, wenn dieser nach dem Tod Organe entnommen werden. Ist dieser Eingriff unzumutbar oder eher vernachlässbar? Das müssen wir als Gesellschaft dann klären, wie wir das sehen.

            Persönlich finde ich, dass dieser Eingriff in die Persönlichkeitsrechte durchaus zumutbar ist, wenn dadurch Menschenleben gerettet werden können.

              • Wieso würde das opt-out wenig Sinn ergeben? Oder meinst du, dann sollten wir einfach für alle entscheiden, dass sie Organe zu spenden haben, weil das der gesellschaftliche Konsens ist und Menschenleben rettet? Hm, ja, so rum verstehe ich, dass ein genereller opt-out nicht so wirklich Sinn ergibt. Vielleicht bräuchte es aber auch trotzdem noch paar Spezialfälle, warum manche davon ausgenommen werden können.

                •  d_k_bo   ( @d_k_bo@feddit.org ) 
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                  226 days ago

                  Ja, du hast meinen Punkt eigentlich gut erfasst. Wenn man in diesem Punkt das Wohl der Gesellschaft über die individuelle Freiheit stellt, dann passt es wenig, wenn man sich dem entziehen kann. Eine Impfflicht mit Opt-Out wäre schließlich auch etwas widersprüchlich.

        •  d_k_bo   ( @d_k_bo@feddit.org ) 
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          Deutsch
          227 days ago

          Ich konnte mich wegen organisatorischer Hüdden bisher noch nicht im Organspenderegister anmelden (Ausweis-PIN vergessen & noch keine Krankenversichertennummer (die kommt aber bald)). Zum Glück habe ich noch meine Plastikkarte (natürlich mit JA).

          Ich bin mit der Umsetzung in Österreich nicht vertraut. Nehmen wir an, ein Opt-Out wäre nur etwa über dieses Register möglich, dann könnte ich von meinem Recht, eine Organspende zu verweigern, keinen Gebrauch machen. Selbst wenn für mich als Nutzer alles gut aussieht, müsste ich darauf vertrauen, dass dieses Opt-Out auch irgendwo ankommt. Eine Opt-Out-Regelung ist daher für mich nicht vertretbar.

    • Habe keinen gültigen Perso und kann mich entsprechend nicht eintragen aber der klassische Organspendeausweis ist praktisch ganz vorn im Klarsichtfach, damit die gleich wissen, dass die mich komplett ausnehmen können. Muss mich aber mal um eine kurzgefasste Patientenverfügung kümmern, die ich mit dazu packen kann.

    •  sebsch   ( @sebsch@discuss.tchncs.de ) 
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      edit-2
      26 days ago

      Ich hab das Ding unterschrieben im Geldbeutel. Bei einem Unfall ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch dass ich ihn direkt dabei habe. Zur Identifizierung muss der sowieso durchsucht werden. Jetzt erkläre mir bitte den Vorteil der sich durch eine zentrale Datenhaltung ergibt.

      •  cron   ( @cron@feddit.org ) 
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        226 days ago

        Ich weiß nicht, ob eine der beiden Varianten einen klaren Vorteil hat. War nur verwundert, dass der Anteil der Onlineregistrierungen so niedrig ist.

        • Naja diejenigen die sich bereits bereiterklärt haben ihre Organe zu spenden haben bereits die Karte im Geldbeutel. Wenn sie dadurch keine Vorteile und nur Nachteile haben, werden sie sich nicht zusätzlich registrieren

    •  horse   ( @horse@feddit.org ) 
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      327 days ago

      Bei mir hat’s am elektronischen Personalausweis gehakt. Ich hatte die PIN nicht mehr und ich denke viele kennen oder nutzen diese Funktion auch nicht. Ich bin jetzt im Register drin, aber nur weil ich eh beim Amt war und bei der Gelegenheit die PIN zurückgesetzt habe.