• Mein Problem ist dein dichotomes Framing.

    Die Ökobilanz von gar keiner Kuhmilch ist halt immer noch die Beste, was du aber mit deinem Framing ausschließt. Oder wir könnten über industrialisierte Milchkuhhaltung mit Qualzuchten reden, wo die Kühe sich innerhalb von einigen Jahren selbst verzehren. Was die Zucht angeht, befinden wir uns am biologischen Limit. Darüber hinaus sind robuste Kühe zur Beweidung von Magerwiesen geeignet, die als CO₂ Senken dienen, dann aber mit weniger Milchertrag. All das wären mögliche Lösungsansätze, die aber Milch teurer und weniger verfügbar gestalten. Nur um mal ein paar konstruktive Lösungsvorschläge zu nennen.

    • So wie ich den Verlauf der Debatte verstanden habe, war deine Behauptung (bitte korrigiere mich, wenn ich das falsch verstanden habe), dass man in die offizielle Ökobilanz der Milch (die schlechter ist als pflanzliche Produkte, aber besser als Rindfleisch) eigentlich auch noch die miserable Ökobilanz von Kalbfleisch mit reinrechnen müsste, da bei der Milchproduktion Kälber als Nebenprodukt anfallen. Und da möchte ich dagegenhalten, dass die ressourcenintensive Aufzucht von Kälbern keineswegs notwendige Voraussetzung für die Milchproduktion ist, sondern einfach etwas, was sich unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen anbietet. Dass man manche Milchprodukte (aber meiner bescheidenen Meinung nach längst nicht alle; die Milch im Kaffee ist noch das geringste Problem) durch weniger ressourcenintensive pflanzliche Alternativen ersetzen kann, ist eine ganz andere Diskussion.

      “Für die Milchproduktion werden Kälber getötet” ist ein wichtiges Argument gegen Leute, die behaupten, aus ethischen Gründen Vegetarier zu sein (weil sie “nicht wollen, dass für ihr Essen ein Tier getötet wird”), aber weiterhin ohne jede Bedenken Milch konsumieren. Wenn man über den ökologischen Aspekt redet, ist das Argument in meinen Augen irrelevant.