•  notapantsday   ( @notapantsday@feddit.de ) 
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    7 months ago

    Man darf verdammt viel sagen. Kein Mensch wird in Deutschland eingesperrt, weil er nicht richtig gendert oder eine unpopuläre Meinung vertritt.

    Was die Leute eigentlich meinen: dummes Zeug reden, diskriminieren, hetzen - und niemand darf Kritik äußern oder widersprechen! Meinungsfreiheit na klar, aber nur für mich und meinesgleichen!

    • Ich glaube es geht (unter anderem) um den 130 StGB

      Ein neuer Absatz § 130 Abs.5 StGB stellt künftig das öffentliche Billigen, Leugnen und gröbliche Verharmlosen von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen unter Strafe, wenn die Tat in einer Weise begangen wird, die geeignet ist, zu Hass oder Gewalt aufzustacheln und den öffentlichen Frieden zu stören.

      Quelle

      Da dies doch sehr frei Interpretierbar ist. Vor allem jetzt wo wir den Israel Palestina Konflikt wieder vor Augen haben. Denke mir persönlich das man da eine sehr dünne Linie gehen muss wenn man in die eine oder andere Richtung argumentieren will.

      Würde ich z.B den Beschuss eines Krankenhauses und die damit verbundenen Toten Kinder im Gaza Streifen kritisieren, dagegen demonstieren und behaupten man sollte das unterlassen. Billige ich somit indirekt die Verschleppungen von Frauen und beinahe Rituellen Mord an Familien durch die Hamas, indem ich dies nicht erwähne?

      Oder würde ich sagen, das die Operation der USA im Iraq/Afganistab eine gute Sache war, weil ich der Meinung bin das alle Diktatoren scheiße sind, wäre es dann Verharmlosung und Billigung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit?

      • Da geht es mit Sicherheit nicht drum. Die hier gezeigten Medien applaudieren eher einer restriktiven Auslegung und die echte Beschränkung von Versammlungsfreiheit im Kontext Osrael und Palästina.

        Es geht bei den Überschriften darum, dass Leute meinen, sie dürften ja nichts mehr sagen, weil ihre Ansichten aus der Zeit gefallen sind, und man ihnen das auch so mitteilt.

      •  crispy_kilt   ( @crispy_kilt@feddit.de ) 
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        7 months ago

        Da dies doch sehr frei Interpretierbar ist.

        Ich bin mit dem Teil nicht einverstanden. Im Gegenteil, ich finde den Gesetzestext sehr klar. Leugne nicht Verbrechen gegen die Menschlichkeit und wiegle nicht gleichzeitig damit Nazis auf. Ist doch sonnenklar.

      • Die besorgten Menschen in den Artikeln oben sind wahrscheinlich vor allem wohlhabende, weiße Menschen. Deren als real wahrgenommene Ängste sind aber halt Hirngespinste, auf die man wahrscheinlich besser nicht zu sehr eingeht (weil sonst beschäftigt man sich hinterher nur mit deren Ängsten statt mit den Bedürfnissen von Leuten die das nötig haben).

        Das was du anführst wird wohl diesen reichen, weißen Menschen weniger zum Verhängnis werden, dafür aber umso mehr BIPOCs. Ein weiteres Instrument um Staatsgewalt auszuüben. Auch jetzt werden z.B. schon viele Kurd:innen in Deutschland weggesperrt, nur weil sie auf Missstände hinweisen. Und dann werden in Zukunft halt Palästinenser:innen weggesperrt, wenn sie sich zum Nahost-Konflikt äußern…

        •  lulztard   ( @lulztard@feddit.de ) 
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          67 months ago

          Ziemlich. Homo Sapiens ist eine soziale Spezies, keine altruistische Spezies. Evolutionär gesehen sind wir Hurenböcke und Arschlöcher, und unsere Mustererkennung macht uns unter gängigen Umständen automatisch sexistisch, rasstisch, xenophob, und vieles mehr.

          Der Trick ist nicht den ersten Impuls zu verdammen, sondern die Nutzung der Frontallappen zur Korrektur zu loben. Aber leider sind wir dazu zu primitiv, weswegen es immer auf Gewalt rausläuft. Physisch, psychisch, emotional, sozial. Gepaart mit Egowichsen ist die Suppe dann fertig.

        •  DangerousK   ( @McKay@feddit.de ) 
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          37 months ago

          Ich weiss nicht, ob ich den Sarkasmus nicht verstanden habe aber:

          Ich halte es für übertrieben eine Absprache anzudeuten. Natürlich schauen die Magazine was der andere macht/plant und wollen bei einem Thema dass sich wahrscheinlich gut verkauft nicht ohne das Thema dastehen.

          Deshalb der Vergleich mit den SUVs. Es gibt zwar Bekannte Fälle der Absprache in der a Automobilindustrie, aber ich glaube nicht dass der Trend zu SUVs auf so eine Absprache zurückzuführen ist.

          Ich vermute es ist eher ein Rückkopplungs-Effekt: “Oh, Produkt A von Firma B scheint sich gut zu verkaufen. das mache ich auch!” und der Kunde wiederum “Oh, Firma B und X machen Produkt A. Das scheint das neue coole zu sein, das sollte ich haben”

          •  Guildo   ( @Guildo@feddit.de ) 
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            17 months ago

            Der Trend zu SUVs geht 100% auf die Werbekunden zurück. Da mach ich mir überhaupt keine Illusionen. Warum sollte man in einem Magazin Werbung abdrucken lassen, wenn die dann trotzdem sagen, dass SUVs kacke sind und alle Zug fahren sollen? Das macht keinen Sinn. Ob die andere Thematik irgendwie Absprache ist? Idk - aber es ist halt schon merkwürdig. Wenn es keine Absprache sein sollte und die schauen einfach nur voneinander ab - dann tuts mir leid. In letzterem Fall können wir unseren Journalismus direkt einstampfen - Macht dann alles keinen Sinn mehr.

  •  taladar   ( @taladar@feddit.de ) 
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    147 months ago

    Kurze Verständnisfrage wegen des Themas: Gähnt sie oder hält sie sich den Mund zu?

    Sie versteckt ihre Überraschung dass der Stern so dumme Fragen stellt. Vor allem die linke Dame in den vier Cover-Varianten erscheint eher leicht schockiert als zensiert.

  • Oh kotz, schon der zweite Titel im stern ist ja wirklich vielsagend: “Gendern, Flüchtlinge, Israel: warum wir nicht mehr vernünftig miteinander reden”. Wer hat denn bislang vernünftig und vor allem miteinander geredet? Jetzt wo marginalisierte und von Diskriminierung betroffene Menschen mal stückchenweise zu Wort kommen, wird gleich Panik geschoben. Ich finde alle Medien, die solche Aufmacher benutzen und auf den Zug der “Angst um Meinungsfreiheit” aufspringen, entlarven sich als konservativ und reaktionär. Denn was wollen sie damit eigentlich sagen? Dass die heutigen Bestrebungen, mehr Menschen an gesellschaftlichen Verhandlungen teilhaben zu lassen, die vorherigen lauten Stimmen von privilegierten Menschen jetzt übertönen könnten.

    Denn wenn es diesen Medien tatsächlich darum ginge, die gesellschaftliche Teilhabe und Stimme von allen Menschen möglichst gleich zu verteilen, dann würden sie es nicht so framen, dass jetzt die Meinungsfreiheit eingeschränkt wird. Dann würden sie versuchen, konstruktiv verschiedene Stimmen zu fördern und darüber diskutieren, wie sich Menschen in unserer Gesellschaft Gehör verschaffen können.