• Keine Zukunftsperspektiven in Ostdeutschland? Ich habe keine Zukunft in Deutschland gesehen. Ganz ehrlich, was soll ich denn in ein Land wo mir und meinesgleichen gesagt wird “Du siehst aber nicht Deutsch aus?” wenn ich zum Bewerbungsgespräch auftauche? Was soll ich denn da wo mir gesagt wird “Ausländer raus” ich aber Deutsch geboren wurde, Deutsch gelebt habe, Deutsch denke, und Deutsch handele? Warum soll ich Steuern bezahlen für die Menschen die mich wie Dreck behandeln und als Abschaum und Schmarotzer behandeln? Wozu ist meine Präsenz nötig wenn andere Deutsche komplett tatenlos zusehen und zuhören (vor Ort und an der Urne)?

    Ich scheiße nicht nur auf Ostdeutschland aber auf das ganze Land und beinahe 80% der ganzen Bevölkerung. Fickt diese Leute. Ich bezahle meine Steuern im Ausland und gebe mein Geld im Ausland aus, wo ich richtiger Ausländer bin aber besser behandelt werde als im eigenen Heimatland.

    • Würdest du als betroffen Person sagen, dass 80% der Bevölkerung in Deutschland bewusst rassistisch ist? Ich kann mir vorstellen, dass es viele unbewusste rassistische Vorurteile gibt, aber das hätte ich in anderen Ländern auch erwartet.

      In welchen anderen Ländern ist das wesentlich besser?

      • Bewusst nicht. Ein Großteil der AfD-Wähler: ganz sicher. CxUler, Freie Wähler, SPDler, und weitere die die AfD nicht wählen aber trotzdem Ausländer die Schuld in die Schuhe schieben, Kanaken-, Juden-, Neger- oder was auch immer Witze machen es aber meinen, von Protektionismus quasseln weil man den “Reissfressern” nicht trauen kann, usw., die sind natürlich auch rassistisch.

        Danach gibt es die ganz große Stille Mitte die mit ihrem Nichtstun die Rassisten und Fremdenfeinden helfen. “Was, es ist doch nicht meine Pflicht für das Wohlergehen meiner Mitbürger eine feuchten zu geben. Lass mich in Ruhe, Hauptsache iPhone und Porsche kann ich kaufen”. Meines Erachtens gibt es diese Stille Mitte über all aber ganz gros ist sie in Deutschland.

        Wo ist es besser? Ja ich würde sogar daher Polen. 8 Jahre lang haben die Pisse über sich ergehen lassen aber endlich aufrappeln können. In Deutschland dauerte es mindestens doppelt so lang (Merkel) und nach nicht mal 4 Jahren meinen sagenhafte 40% der befragten “AfD klingt toll, ne?”.

        Und wenn jemand mir weiß machen wöllte diese Meinungen würden nicht ins private Leben und private Handlungen überschwappen, tja Junge, dann hast du eben keine Ahnung wovon du quasselst.

      • Gefühlt, ja. Im Ausland fühle ich mich mehr zu Hause als in Deutschland. Im Ausland bin ich Menschen begegnet die viel weltoffener waren und es war nicht notwendig in eine Großstadt zu gehen um solche Leute zu begegnen.

        Man wird viel weniger schräg angeguckt wenn man die Landessprache nicht kann oder nicht spricht. In manchen Ländern freuen sich die Einheimischen sogar wenn man versucht ihr Sprache zu sprechen. Ganz im Gegensatz dazu gucken Menschen in Deutschland manchmal überrascht wenn ich Deutsch spreche oder empört wenn nicht - irgendwie ist es nie gut genug.

        Aber natürlich muss ich hinzufügen, ich habe nicht alle Orte im Ausland abgeklappert. Es gibt absolut schreckliche Orte im Ausland um Ausländer zu sein, ausländisch auszusehen, oder ausländisch zu klingen. Meine Meinung ist also nicht auf ein ganzes Land und ihre Einwohner übertragbar. Sicher ist für mich: im Ausland finde ich meine Heimat, in Deutschland nicht.

  • Es ist mir völlig unverständlich, wie die Tagesschau so einen Artikel ohne das Wort “Nazis” schreiben kann. Als junger Schwuler, als Migrant oder als emanzipierte junge Frau wirst du in einem Dorf mit 50% AfD-Wählern und fucking Nazischlägern nicht glücklich. Da geht es nicht um so abstrakte Dinge wie “wahrgenommene Zukunftsfähigkeit”, sondern halt auch einfach mal darum, dass man auf ein lokales Fest gehen kann ohne direkt angepöbelt zu werden oder sich bedroht zu fühlen oder halt die eigene Sexualität ohne Angst ausleben zu können. Wer kann, macht sich dann so schnell wie möglich vom Acker und das steht dann hinter dem

    “In Befragungen haben wir erfahren, dass viele junge Menschen sich in ihrer Region nicht mal nach Möglichkeiten umschauen. Sie haben ihre Abwanderungsentscheidung früh gefasst und danach nicht mehr hinterfragt”, so der Experte im Interview mit t-online. Und das, obwohl es in vielen Regionen gute Ausbildungsmöglichkeiten und Jobs gebe.

    Was bringt dir halt die gute Ausbildungsmöglichkeit in der Region, wenn du damit rechnen musst, dass du als schwuler Azubi richtig kacke behandelt wirst?

    (Das ist übrigens auch kein reines Ost-Problem, sondern diverse ländliche Regionen in Westdeutschland haben das gleiche Problem.)

    •  Saleh   ( @Saleh@feddit.org ) 
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      Deutsch
      132 days ago

      Was bringt dir halt die gute Ausbildungsmöglichkeit in der Region, wenn du damit rechnen musst, dass du als schwuler Azubi richtig kacke behandelt wirst?

      (Das ist übrigens auch kein reines Ost-Problem, sondern diverse ländliche Regionen in Westdeutschland haben das gleiche Problem.)

      Zumal man dann in BaWü, Bayern & co. immer noch deutlich mehr Geld in diesen Regionen verdient und aufm Dorf auch recht günstig eine Wohnung findet. Bis auf “meine Familie lebt hier” gibt es wenig rationale Gründe, im ländlichen Ostdeutschkland leben zu wollen, statt im ländlichen Westdeutschland.

      Wenn man wirklich Leute halten oder in die Region ziehen will, braucht man Angebote wie “wenn du hier mindestens 5 Jahre lebst und arbeitest, bekommst du 50.000 € Zuschuss zum Erwerb einer selbstgenutzen Immobilie.”

    • Es ist ja nicht nur die AfD. Davor war es die NPD, wenn die AfD verboten wird sind die ganzen Rechtsextremen immer noch da. Die AfD zu verbieten wäre natürlich sinnvoll, aber es ist halt nicht nur diese eine Partei, die dort rechtsextreme Einstellungen verbreitet.

      • die sind weggezogen so wie ich das statistische bundesamt verstanden habe. ne, das sind schon mehrheitlich die leute da. war ja auch immer so. im zweiten weltkrieg, zu DDR Zeiten (Kuba Morde), nach dem Mauerfall…und halt jetzt 2024 immernoch. lernkurve sieht anders aus.

        • Ist ja auch so - der Normalbürger hat schlicht und einfach keine Schuld daran, dass Putin überall Propaganda verbreitet, dass Milliardäre via Bild oder Niu ihre Agenda pushen, dass die Algos der großen Netzwerke Nazimüll pushen, dass ein Musk ein ganzes Netzwerk zur Nazihöhle macht, dass die AfD über undurchsichtige Finanzierungen groß gemacht wird und der Verfassungsschutz pennt, weil der ehemalige Verfassungsschutzpräsident dann die nächste Nazipartei gründet. Oder wenn Nazibanden mordend, zündelnd und prügelnd durch die Gegend laufen.

          Das ist alles kacke, aber man kann jetzt definitiv nicht “der Zivilgesellschaft” oder anderen die Schuld daran geben. Das Versagen passiert da auf anderer Ebene und du tust halt absolut nichts dagegen, wenn dein Nachbar oder Arbeitskollege den ganzen Tag bei Facebook AfD-Müll liest.

          • Du kannst doch nicht glauben dass Nazis einfach so aus dem Boden wachsen. Ein bisschen Putin-Gequatsche, ein paar fremdenfeindliche Übungen hier, ein bisschen Kakknachricht da, und schwupps, ein Nazi besteht! Ganz magisch und ganz unvorhersehbar!

            Da haben Menschen nicht für bessere Politiker gewählt, da haben Freunde weiter über einen dummen rassistischen Witz gelacht, da hat niemand etwas gesagt wenn einer auf offener Straße wegen seines Aussehens angemacht wurde, da hat wieder einer ganz ohne nachzudenken wieder ein Nachricht weitergeleitet ohne die Quelle zu lesen, usw.

            Nazis sind das Ergebnis von schlechten Verhältnissen, Bildungslücken, aber ganz groß von Untätigkeit. Deutsche haben Jahrzehnte lang untätig zugeschaut wie das Naziproblem größer wurde und beschlossen “Ja, wird sich von alleine lösen. Am besten weiter so tun als wäre alles in Ordnung”.

          • Ja, doch schon - Baseline ist halt Baseline. Wenn mein Startpunkt bei -2 ist muss ich aergerlicherweise +2 an Aenderungen machen nur um bei 0 anzukommen. Demokratie ist ne Dynamik, kein statischer Zustand und ich z.B. bin auch unzufrieden mit meinem Level.

  • In den ländlichen Regionen der ostdeutschen Flächenländer muss man davon ausgehen, dass es in Zukunft sehr schwierig wird, Beschäftigte zur Besetzung aller Arbeitsplätze zu finden.

    Die eigentlich offensichtliche Lösung für dieses Problem (Wirtschaftsmigration dort hin aktiv Fördern statt zu begrenzen und zu bekämpfen) ist leider aus genauso offensichtlichen Gründen (zu viele Nazis dort) zum Scheitern verurteilt.