• Warum muss der scheiß auch überall und oft auch spotbillig zu bekommen sein. Und dann auch noch sozial akzeptiert und in manchen Kreisen auch un­ent­behr­lich.

    Ich kämpfe bis heute mit einem ungesunden Trinkverhalten. Aber die oben genannten Zustände erschweren mir besserung. Ich hasse das Zeug.

    • Das fühl ich sooo sehr. Als jemand der gerade heute wieder mit seinen Dämonen kämpft und ihnen gerade erliegt (also mal wieder verliert) sage ich ist es einfach zu einfach ran zu kommen. Oder die Schmerzen nicht groß genug es zu erstehen. Kumpel war grad in Finnland und da bekommt man nach 21 Uhr keinen Alkohol mehr zu kaufen (also keine Spontankäufe mehr) plus das allein die Flasche Bier da schon zwischen 3 und 5 Euro kostet. Würde ich absolut befürworten für die alkoholischen Getränke. Sagt sich allerdings leicht für jemanden der 95% im Jahr nur noch 0,0 trinkt.

      Edit: und gemerkt hat, dass es eigentlich nich um den Rauschzustand - zumindest für mich - sondern nur ums Gefühl geht, passt 0,0% perfekt.

  •  sebu   ( @sebu@lemm.ee ) 
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    193 days ago

    Ich habe vor 5 Monaten aufgehört, Alkohol zu trinken und fühle mich damit großartig. Ich habe es nirgends an die große Glocke gehangen, sondern alleine für mich selbst entschieden und es langsam nach und nach kommuniziert. Nach wenigen Wochen hat sich meine Verdauung merklich gebessert, und nach 2 Monaten fing ich an, mich wieder an Träume erinnern zu können. Und das, obwohl ich vorher nicht besonders viel, sondern normal konsumiert habe, sprich 1-2 mal pro Woche ein paar Getränke. Zum Glück habe ich einen akzeptierenden Freundeskreis, und kann auch mit alkoholfreiem Bier Spaß mit Freunden haben.

    • Ein großes Problem ist definitiv, dass viele soziale Events darauf abzielen das man trinkt. Es gibt einfach viele Momente in denen Leute zu irgendwas einladen, bei dem ich mir dann denke, da kann man vermutlich nur Spaß dran haben wenn man sich einen Kasten reinstellt. Aber ich muss sagen, das sich da seit einigen Jahren einiges tut und viele mehr Akzeptanz zeigen. Außerdem, und das ist meine Meinung, finde ich alkoholfreie Cocktails um einiges besser.

      •  sebu   ( @sebu@lemm.ee ) 
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        Deutsch
        12 days ago

        Ich verstehe voll was du meinst. Man hat weniger Spaß, während einer Veranstaltung, bei der sich alle Leute einen reinstellen, außer man selbst. Dafür hat man am Tag danach deutlich mehr Spaß als alle anderen. Und nach etwas Gewöhnung kann man z.b. auch Spaß dabei haben, wenn man andere Leute beim Saufen beobachtet und sich denkt: geil, dass ich das nicht mehr brauche.

  • Krebs, Depressionen und Gewalt

    Einer Studie zufolge sind mehr als 200 Krankheiten mit dem übermäßigen Konsum von Alkohol assoziiert: Leberschäden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Polyneuropathie, Demenz, Depressionen und Angststörungen. Dazu ist Alkohol jedes Jahr in Deutschland nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums für 20.000 neue Krebsfälle verantwortlich und gehört einer Studie zufolge neben Übergewicht und Rauchen zu den häufigsten vermeidbaren Risikofaktoren für Tumorerkrankungen.

    Nicht nur übermäßiger Konsum offenbar:
    WHO - Beim Alkoholkonsum gibt es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge

    Alkohol ist eine toxische, psychoaktive und süchtig machende Substanz und wurde vom Internationalen Krebsforschungszentrum schon vor Jahrzehnten als Karzinogen der Gruppe 1 eingestuft – das ist die höchste Risikogruppe, zu der auch Asbest, Strahlung und Tabak gehören.

    • “gesundheitlich unbedenklich” ist auch ein sehr enges Kriterium. Du kannst auch nirgendwo in Deutschland ungefilterte Luft atmen, ohne dabei mehr als eine “gesundheitlich unbedenkliche” Menge an Stickoxiden und Feinstaubpartikeln einzuatmen.

      • Risiken beginnen beim ersten Tropfen

        Um ein gesundheitlich „unbedenkliches“ Niveau an Alkoholkonsum zu bestimmen, müssten gültige wissenschaftliche Belege dafür gefunden werden, dass an bzw. unter einem bestimmten Niveau kein mit Alkoholkonsum verbundenes Erkrankungs- oder Verletzungsrisiko mehr besteht. In der neuen Erklärung der WHO wird klargestellt: Der gegenwärtige Kenntnisstand deutet nicht auf die Existenz einer Schwelle hin, an der die krebserregenden Wirkungen des Alkohols „einsetzen“ und sich im menschlichen Körper manifestieren.

        • Was heist das in der Praxis?

          Obst enthält auch natürlicherweise Ethanol. Eine reife Banane oder ein reifer Apfel haben mehr Ethanol als alkohol"freies" Bier. Soll man jetzt auf Obst verzichten? Natürlich nicht. Es braucht eine Metrik, mit der man die Vorteile z.B. Vitamine bei Obst mit den Nachteilen, Zucker, Alkohol, abwägen kann.

          Das ist bei Ethanol speziell anders, als zum Beispiel beim Tabakrauchen, weil man natürlicherweise keinen Tabakrauch auf anderen Wegen inhaliert. Wobei Auberginen, Tomaten und andere Gemüsesorten auch Nikotin enthalten. Deswegen wird aber trotzdem nicht vor dem Essen von Tomaten gewarnt.

          • Mit steigendem Alkoholkonsum erhöht sich das Krebsrisiko erheblich. Doch die neuesten verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass die Hälfte der dem Alkohol zurechenbaren Krebsfälle in der Europäischen Region der WHO durch „leichten“ bis „moderaten“ Alkoholkonsum – weniger als 1,5 Liter Wein oder weniger als 3,5 Liter Bier oder weniger als 450 Milliliter Spirituosen pro Woche – verursacht werden.

            […]
            "Von einer gesundheitlich unbedenklichen Menge an Alkoholkonsum kann nicht die Rede sein. Egal, wie viel man trinkt – das Risiko für die Gesundheit beginnt schon beim ersten Tropfen jedes alkoholischen Getränks. Das Einzige, was wir mit Sicherheit sagen können, ist: je mehr man trinkt, desto schädlicher die Wirkung – oder anders ausgedrückt: je weniger man trinkt, desto sicherer ist man“

            Durch die Stellungnahme hinweg ist nur von alkoholischen Getränken die Rede. Die Frage bzgl. Alkoholgehalt in Obst, hatte ich auch. Dies wird in der Stellungnahme aber nicht behandelt, weshalb ich das so interpretiere, dass es hier tatsächlich nur um Alkoholkonsum geht, wie er durch typische alkoholische Getränke erfolgt und nicht um natürliche Spuren von Alkohol in Lebensmitteln wie Obst.

            Die Frage nach Obst-Alkohol bleibt für mich nach wie vor offen.

  • Ich halte das ganze seit etwa 15 Jahren so:

    Bier braucht keinen Alkohol zu enthalten, das schmeckt auch wunderbar in der 0,0er Variante. Aber wenn ich Whisky trinke (im Jahresschnitt vielleicht zweimal in der Woche), dann will ich auch spüren, dass es ECHTER Whisky ist. Ist es ungesund? Bestimmt.

    Ich sehe das aber genauso wie die gelegentliche Bratwurst vom Holzkohlegrill, eine Ausfahrt auf meinem 40 Jahre alten Motorrad oder das Segeln mit der Jolle als Teil von den Erfahrungen, die für mich zum genießen des Lebens dazu gehören, auch wenn sie objektiv betrachtet unvernünftig sind.

  • Die Gesellschaft würde kein Alkohol mehr trinken, wenn es nicht vom Staat und den Krankenkassen stark subventioniert würde. 56 Milliarden im Jahr geben die Krankenkassen aus, um Patienten, die ein missbräuchlichen Alkoholkonsum haben, zu versorgen. Da sind die Kosten für die Menschen, die Alkohol konsumieren, aber nicht missbräuchlich, nicht enthalten.

    Die Union und FDP sind doch immer für einen schlanken Staat, aber nicht bei ihren Themen.

      • Das sage ich auch nicht. Ich sage, dass die Subventionen aufhören sollen. Also den Preis der alkoholischen Getränke so erhöhen, damit der Staat mit den Steuereinnahmen so viel verdient, damit der Staat und die Krankenkassen nichts mehr dazugeben müssen.