• Ich finde die Strafen in Deutschland für sowas einfach zu Laschet. Da brettert einer knapp doppelt so schnell wie erlaubt durch die Ortschaft und alles, was er bekommt sind zwei Punkte, rund 430 € Strafe und ein Monat Fahrverbot.

    Ich würde sowas immer noch gerne an die Leistung des Fahrzeugs und die Einkommensklasse des Fahrers gekoppelt sehen.

    • Ich würde sowas immer noch gerne an die Leistung des Fahrzeugs

      Findest du es schlimmer, wenn ein Sportwagen mit 80 durch die Stadt fährt als ein Fiat Panda? Wenn man da unterscheiden möchte, hätte ich eher das Fahrzeuggewicht sinnvoll gefunden, wegen Bremsweg und der höheren Wucht bei einem potentiellen Unfall.

      Einkommensklasse des Fahrers

      Absolut, das sollte generell bei allen Bußgeldern so sein, dass es x% des Jahreseinkommens statt fester Beträge sind.

      • Unterm Strich finde ich beides gleich schlimm, mit dem Unterschied, dass ein Sportwagen es einfacher macht, die Geschwindigkeit aus den Augen zu verlieren. Große Macht, große Verantwortung usw. Ich durfte mal ein Wochenende lang einen Audi R8 fahren - die Mistkarre ist echt anstrengend, was die Km/h angeht. Das Problem hatte ich mit dem Uralt-Polo meiner Ex dagegen nie. Der typische Autoraser dürfte auch eher selten einen Panda benutzen. Aber ja, ich sehe dein Argument.

        Das Gewicht wäre schon allein wegen der SUVs auch interessant einfließen zu lassen. Aber auch hier dürfte der Panda in der Regel unterliegen.

        •  rbn   ( @rbn@sopuli.xyz ) 
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          10 days ago

          Wenn ein Auto so stark beschleunigt, dass man es nicht mehr normal und kontrolliert fahren kann, sollte das m.E. eher bei der Zulassung Probleme machen. Ich hatte als Fahranfänger einen VW mit 70 PS. Ich war nie ein krasser Raser, aber ich bin damit teilweise wesentlich rabiater gefahren (was ich heute in keinster Weise gutheiße!) als ich es heute mit meinem Elektroauto mache, das theoretisch bei Vollgas in ein paar Sekunden auf Hundert wäre. Ich bin mittlerweile eher zum Schleicher geworden, der mit 100 über die Autobahn fährt und innerorts streng nach Schildern. ;)

          • Wenn ein Auto so stark beschleunigt, dass man es nicht mehr normal und kontrolliert fahren kann, sollte das m.E. eher bei der Zulassung Probleme machen.

            Das stimmt zwar, aber das meinte ich nicht mit “die Geschwindigkeit aus den Augen verlieren”. In bestimmten Autoklassen matcht das Gefühl mit der tatsächlichen Geschwindigkeit einfach weniger gut. In dem alten Polo hatte ich damals auf der Autobahn so ab 120 das Gefühl, die Vibrationen reißen uns in Stücke. In meinem modernen E-Auto “schwebt” man dagegen über den Asphalt. In beiden Autos fühlt sich gleiche Geschwindigkeit einfach unterschiedlich an.

            • Okay, verstehe jetzt, was du meinst. Dafür piepsen und nerven die meisten Autos ja mittlerweile bei Tempoüberschreitung. Vielleicht hat das ja längerfristig auch einen gewissen Erziehungseffekt. :)

                • Ja, klar. Aber das ist ja vielleicht schon Schritt 1 der langsamen Umerziehung. Soviel ich weiß, darf es keine Möglichkeit zum dauerhaften Deaktivieren geben. Nur für die aktuelle Fahrt. Zumindest ab und zu werden die Leute dann genervt. 😄 Wenn die Systeme mal wirklich ausgereift sind und nicht dauernd irgendwelche falschen Limits anmahnen, kann man es ja auch komplett verbindlich machen, ohne Deaktivierung.

    • So etwas passiert aber super schnell. Bei uns im führt ne Straße aus dem Ort raus, die im Vergleich zu anderen recht breit ist. Früher war da 50, hat sich niemand dran gehalten und die meisten sind mit 70 dort gefahren (mündet in einer Landstraße die dann 100 erlaubt). Jetzt hat man die Geschwindigkeit von 50 auf 30 runter gesetzt. Würde man hier jetzt kontrollieren würde ich schätzen, dass man so 5-10 Leute pro Stunde findet, die ihren Führerschein verlieren. Womit wir eigentlich bei meinem Hauptargument sind: Wir müssen die Straßen so bauen, dass man gar nicht “ausversehen” zu schnell fährt, weil man sich im Auto damit selbst nicht sicher fühlt. Das heißt die Spurbreite muss verkleinert werden und vielleicht nah an der Fahrbahn Bäume pflanzen, um dem Fahrer auch ein Gefühl für seine eigene Geschwindigkeit zu geben. Zusätzlich noch weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.

  • Laschet hat das ganze mit der Angst vor einer Verfolgung begründet. Der letzte Absatz ist diesbezüglich sehr gut.

    Das Amtsgericht Aachen beraumte aus diesem Grund für den 16. Mai eine Gerichtsverhandlung an. Mit der Folge, dass Laschets Anwalt seinen Einspruch zurückzog. Die Verhandlung ist damit hinfällig.

    Gegenüber der “Bild” begründet Laschet den Schritt mit den Worten: “Nachdem die Staatsanwaltschaft die hinter mir fahrenden Personen nicht ermitteln konnte, ist der Einspruch gegen den Bußgeldbescheid bedauerlicherweise nicht mehr zielführend. Ich habe ihn darum zurückgezogen und zahle die Geldbuße. Haken dran.” Er stellte allerdings klar, dass zu schnelles Fahren passieren kann, aber nicht sollte. Er betonte zudem, dass niemand durch ihn in der Situation gefährdet worden sei.