•  Lotec4   ( @Lotec4@feddit.de ) 
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      Deutsch
      91 year ago

      Sport wird nach Geschlecht aufgeteilt. Nicht binär ist kein Geschlecht sondern eine Geschlechtsidentität. Deine Identität hat keinen Einfluss auf deinen Körper das hat nur dein Geschlecht.

      • Ähm, es ist komplizierter als das und ich würde nicht-Binarität nicht als reine Identitätskategorie sehen. Es klingt sogar so, als ob du nicht-binären Menschen nicht ganz abnimmst, wirklich nicht-binär zu sein, sondern als ob sie eigentlich ihr bei Geburt zugewiesenes Geschlecht sind, nur sich halt anders identifizieren. Dem ist aber nicht so.

        Und was sollen dann nach den im Artikel vorgeschlagenen Kategorien intersex Menschen machen? Die machen doch auch noch in den binären Kategorien mit. Dabei werden intersex Sportler:innen massiv unter Druck gesetzt und teilweise ohne Wissen/Zustimmung operiert…

        Das Prinzip von Hochleistungssport ist doch eigentlich bullshit, weil immer irgendwelche Leute durch irgendwelche körperlichen Besonderheiten im Vorteil sind und dann gewinnen. Jetzt nehmen sich nur manche Menschen heraus, Sportler:innen anhand ihrer Geschlechtlichkeit zu diskriminieren, weil das gesellschaftlich nunmal funktioniert, da diese ja eh schon marginalisiert sind. Diese ganze Debatte ist ein krasses Beispiel von Cis-Sexismus :(

          • Ja genau. Du kannst dir auch nicht aussuchen, ob du nicht-binär bist oder nicht.

            Wahrscheinlich geht es dir um das “biologische Geschlecht”, dass immer wieder gerne angebracht wird, um Leute dann doch wieder ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht zuzuordnen. Dann sagen manche z.B. gerne mal “biologischer Mann” zu trans Frauen. Nur, das Problem ist, dass die Kategorie “biologisches Geschlecht” an sich Quatsch ist, denn korrekterweise müsste man dabei von verschiedenen biologischen Geschlechtern reden, also chromosomal, hormonal, gonadal, genital, etc. Und selbst dabei kannst du halt nicht zwei binäre Kategorien einteilen, weil es da jeweils Abstufungen gibt.

            Wenn du also soweit denkst, dann macht es irgendwie wenig Sinn, sich zu überlegen, wo wir jetzt ganz konkrete Einteilung machen. Lassen wir Menschen in der Frauen-Kategorie zu, die XY-Chromosomen haben, aber deren Körper seit Geburt insensitiv auf Testosteron reagiert? Ja klar, die sind ja phänotypisch “richtige” Frauen. Und was ist mit Frauen, die andere intersex-Konditionen haben, die ihren Testo-Wert seit der Pubertät drastisch erhöht? Ja, lassen wir auch zu, haben aber immer wieder Probleme. Und was ist mit Frauen, die seit der Geburt eigentlich als Jungen gelesen wurden, dann aber merken, dass sie Frauen sind und jetzt seit x Monaten/Jahren/Jahrzehnten mit Östrogen leben. Nee, damit haben wir Probleme.

            Es ist wirklich frustrierend, mit endo-cis Menschen über Geschlecht zu reden, weil es so ist, wie mit kleinen Kindern zu reden - “Frau und Mann, das ist Biologie!!1!”

            ETA: finde irgendwie schon die Implikation, dass Menschen es sich aussuchen könnten, ob sie nicht-binär sind latent transfeindlich. Glaub mir, du möchtest in dieser Gesellschaft weder trans noch nicht-binär sein.

            •  Lotec4   ( @Lotec4@feddit.de ) 
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              Deutsch
              31 year ago

              Ich bin selber non binary. Aber immer wichtig am Ende allen mitteilen wie transfeindlich sie doch sind.

              Alle die mir nicht zustimmen sind transfeindlich und Nazis la la la Ich habe keine Argumente ich kann nur Spalten.

              Geschlechterrollen sind ein gesellschaftliches Produkt man kann sich diese sehr wohl aussuchen.

              • Hm, wahrscheinlich hast du dann meinen Frust darüber abbekommen, dass diese Art der Diskussion meist auf so einem Niveau stattfindet.

                Und nur weil du non binary bist, macht das deine Argumentation nicht weniger transfeindlich. Ich hab schon so viel scheiße von trans Leuten gehört, die nicht ihre internalisierte Transphobie reflektiert hatten.

                OK, Geschlechterrollen sind natürlich zu einem Teil selbst bestimmbar (auch wenn definitiv nicht gänzlich, Identität beruht schließlich sehr wohl auf der Sicht durch andere). Aber es ging ja auch gar nicht um Geschlechterrollen. Sondern es ging darum, wie wir Menschen bei sportlichen Wettkämpfen einteilen. Klar, ich verstehe deinen Punkt (und ich hoffe, ich gebe ihn hier jetzt richtig wieder), dass Menschen dabei durch ihre Körper und dadurch ihr gesellschaftlich bestimmtes Geschlecht dabei aus- oder eingeschlossen werden, während sich Menschen schon aussuchen können, ob sie dabei nach außen hin klarmachen, welcher Kategorie sie sich selbst zuteilen würden. Aber das ändert nichts daran, dass Körper unglaublich viel komplexer in ihrer geschlechtlichen Ausprägung sind. Was ist denn mit nicht binären Menschen, die HRT machen? Also entweder HRT in der “binären” Dosis oder auch in ner angepassten Dosis? Das prägt doch sehr wohl, wie diese Menschen dann im Profisport kategorisiert würden und plötzlich ist es egal, ob nicht binär sonst als Kategorie anerkannt wird oder nicht, eine Person ist anhand ihres Körpers nicht mehr in die binären Kategorien einordbar.

                Naja, wahrscheinlich wirst du darauf eh nicht eingehen, so wie du auf meine vorherigen Argumente ja auch nicht eingegangen bist. Schon komisch, dann trotzdem als Troll dargestellt zu werden, wenn du inhaltlich nichts weiter mitteilst, außer deine Ausgangsmeinung zu wiederholen… Ich hab dich übrigens nicht als transfeindlich bezeichnet. Ich hab die Implikation deiner Aussage als “latent transfeindlich” bezeichnet. Das ist ein großer Unterschied, den du offenbar nicht verstanden hast.

                ETA: Ein wichtiger Punkt, der hier wahrscheinlich eh egal ist und noch mal ne andere Debatte wäre, ist, ob es per se schlecht ist, andere Menschen oder ihre Sichtweise als Nazis, transfeindlich, etc darzustellen. Ich verstehe deinen Punkt, nicht gleich die Nazukeule rauszuholen. Aber mMn ist es dahingehend doch sehr entscheidend, wenn Leute darauf aufmerksam gemacht werden, wenn ihre Argumentation gewissen diskriminierenden/anfeindenden Mustern folgt. Antisemitismus ist da ein gutes Beispiel, da auch viele es eigentlich gut meinende Menschen oft antisemitischen Argumentationsmustern aufsitzen. Und ich persönlich fänd es sehr hilfreich und gut, wenn mir andere Menschen dies auch spiegeln würden. Dies ist was fundamental anderes als Menschen direkt als Unmenschen abzustempeln und sie aus Gesprächen auszuschließen, vielmehr ist dies ein konstruktiver weg hin zu besseren Gesprächen.

            •  amki   ( @amki@feddit.de ) 
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              1 year ago

              Und was ist mit Frauen, die andere intersex-Konditionen haben, die ihren Testo-Wert seit der Pubertät drastisch erhöht?

              Es war definitiv im Gespräch den Testosteron Wert als Anzeiger zu nehmen ob in der Frauen Kategorie teilgenommen werden darf. Da waren die Beschwerden nicht minder stark.

              Lassen wir Menschen in der Frauen-Kategorie zu, die XY-Chromosomen haben, aber deren Körper seit Geburt insensitiv auf Testosteron reagiert? Ja klar, die sind ja phänotypisch “richtige” Frauen.

              Menschen mit zusätzlichen Nachteilen werden natürlich nicht ausgeschlossen, warum auch? Testosteron ist ein Vorteil, daher sind die Leute bedacht das jener den Wettbewerb nicht noch zusätzlich unfair macht. Ich glaube du - wie viele Leute im Internet - überbewertest außerdem krass auf wie viele Leute so eitwas überhaupt zutrifft. Von 80 Millionen Leuten (also etwa einem Land wie Deutschland betrifft das (wenn die Zahlen in Wikipedia stimmen)) wohl um die 1400 Menschen.

              Von Beispielsweise Albinusmus sind (bei 1:20000) etwa 4000 Menschen betroffen aber um eine faire Kategorisierung im Leistungssport kümmert sich bei denen niemand. Klar sind die auch benachteilt aber wen interessierts, macht halt einfach keinen Leistungssport.

              • Mein Punkt bei all dem war, dass, wie es eine andere Person hier in den Kommentaren gut auf den Punkt gebracht hat, Profisport sowieso wenig mit normalem Körperbau zu tun hat. Klar hat Testosteron Auswirkungen. Aber breite/schmale Schultern, Größe, Gewicht und dessen Verteilung haben auch alle riesen Auswirkungen. In manchen Sportdisziplinen wird darin eingeteilt, in andere nicht. Es ist halt ein sehr kompliziertes Unterfangen, tausende Faktoren in wenige sinnvolle Kategorien einzuteilen. Vor allem, weil dann innerhalb dieser Kategorien jeweils wieder Menschen durch gewisse Faktoren begünstigt werden und dann die Spitze dieser Kategorie darstellen…

                Abgesehen davon ist die Debatte bei trans Frauen nochmal extra kompliziert, weil hier nicht nur die momentane Verfassung einer Person betrachtet wird, sondern auch die historische. Macht eine trans Frau HRT? Seit wann? Hat ihr Körper vorher Testosteron gebildet und welchen Einfluss hatte das auf den Körper? Warum interessiert uns das überhaupt alles?

        •  amki   ( @amki@feddit.de ) 
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          Deutsch
          41 year ago

          Auch bei dir interessiert mich wirklich: Wie stellst du dir eine Lösung vor? Jeglichen Sport außer Männersport eliminieren in dem die Kategorie “Frauen” aufgelöst wird?

          • Tatsächlich interessiert mich Sport nicht so sehr und ich sehe auch nicht so richtig den Punkt dabei. Was mich allerdings interessiert, ist der gesellschaftliche Diskurs darum, was Geschlecht bedeutet und welche Menschen wo anhand gesellschaftlicher Kategorien von Geschlecht ausgeschlossen werden.

            Ich würde sagen, dass eigentlich am ehesten ein Sport für alle am besten wäre, wobei eine extra FLINTA-Kategorie Sinn machen könnte, weil diese Menschen, die sonst von Profi-Sport historisch ausgeschlossen wurden, beeinhalten würde. Genauso wie die Paralympics. Allerdings müsste man sich dann auch fragen, ob nicht auch wegen anderer Faktoren Menschen weniger im Sport gefördert werden, z.B. wegen race oder Klasse. Brauchen wir Profi-Sport? Anscheinend wollen DSS viele Menschen. Aber vielleicht sollten wir uns dann gleich darum kümmern, dass es im eigentlichen um den Sportsgeist geht und nicht um Profit. Denn erst durch die finanzielle Ausbeutung ist doch wirklich erst etwas draus geworden, wo Menschen do verbissen nach Schwachstellen suchen, warum sie andere disqualifizieren können oder warum Sportler:innen dopen würden. Warum nicht lieber events, worum es mehr darum geht, den Sport an sich zu feiern und alle mitmachen können. Klar kann dann auch positive Konkurrenz dabei mitschwingen. Aber Leute können sich doch eh viel besser mit sich selbst vergleichen und überlegen, ob sie gerade ihre top Form bringen oder nicht. Ich würd sagen, dass der Kapitalismus wie immer allen Spaß verdirbt und es hier nicht mehr um das Wohlergehen von Menschen, sondern die Maximierung von profit geht…

            • Tatsächlich interessiert mich Sport nicht so sehr und ich sehe auch nicht so richtig den Punkt dabei.

              Dafür scheinst du aber ziemlich ausgeprägte Ansichten zu haben was Sport angeht. Besonders wenn man bedenkt dass hier schon einige recht gut belegbare Einwände genannt wurden von Leuten die sich durchaus für Sport interessieren oder selber sportlich aktiv sind.

              Allerdings müsste man sich dann auch fragen, ob nicht auch wegen anderer Faktoren Menschen weniger im Sport gefördert werden, z.B. wegen race oder Klasse.

              Könntest du das mal näher ausführen? Inwiefern werden Menschen unterschiedlicher Rasse oder Klasse mehr gefördert als andere?

              Brauchen wir Profi-Sport?

              Brauchen ist natürlich n dehnbarer Begriff. Lebensnotwendig ist er natürlich nicht, aber ich finde Menschen die ihr Leben einem Sport widmen und dafür durchaus ihre Opfer bringen und Herzblut reinstecken, haben es verdient dafür entlohnt zu werden, besonders wenn sie darüber hinaus auch noch Unterhaltung bieten.

              Aber vielleicht sollten wir uns dann gleich darum kümmern, dass es im eigentlichen um den Sportsgeist geht und nicht um Profit.

              Und genau dafür gibt es amateur Sport. Ich sehe ein, dass ich nicht die Zeit und Leidenschaft habe als Profi tätig zu sein und dass ich auf diesem Level einfach nicht mithalten kann. Deswegen bin ich im Verein aktiv als Amateur, wo es eigene Regulierungen und Wettkämpfe gibt. Niemand wird gezwungen Profi zu werden wenn er eine Sportart ausübt. Denjenigen die aber Profi werden wollen, sollte die Chance gegeben werden, auch biologischen Frauen. Das sehen viele Menschen einfach berechtigter Weise als gefährdet wenn man Transfrauen erlaubt in derselben Kategorie anzutreten wie biologischen Frauen.

              wo Menschen do verbissen nach Schwachstellen suchen, warum sie andere disqualifizieren können oder warum Sportler:innen dopen würden.

              Das ist tatsächlich ein weit verbreitetes Missverständnis. Doping und anderweitige betrügen sind im amateur Sport durchaus präsent. In einigen Sportarten sogar nahezu 100% gegeben. Da steckt nicht nur der finanzielle Anreiz hinter, sondern eine gewisse Kultur und natürlich immer das eigene Ego.

              Warum nicht lieber events, worum es mehr darum geht, den Sport an sich zu feiern und alle mitmachen können.

              Wie schon gesagt, Amateursport. Niemand wird gezwungen in der Bundesliga zu spielen. Jeder kann in lokalen Vereinen aktiv sein und einfach aus Spaß am Sport n bisschen kicken. Aber das ist kein Grund anderen Menschen die unter regulierten und einheitlichen Bedingungen antreten wollen den Wettbewerb zu ruinieren.

              Ich würd sagen, dass der Kapitalismus wie immer allen Spaß verdirbt und es hier nicht mehr um das Wohlergehen von Menschen, sondern die Maximierung von profit geht…

              Da würde ich dir sogar zustimmen, aber das ist halt wieder eine ganz andere Kritik.

              • Hm, ich glaube du hast meine Ausführungen nicht ganz verstanden bzw gehst auch nicht wirklich drauf ein, dass eine arbiträre Einordnung in binäre Geschlechter per se Quatsch ist in Anbetracht der riesigen Varianz zwischen Menschen innerhalb dieser binären Geschlechtskategorien.

                OK, verstehe nicht ganz, wieso, wenn Doping auch im Amateursport so weit verbreitet ist, es dann Debatten um fairness geht? Ich meine, um einen fairen Sportsgeist kanns ja nicht mehr gehen, wenn fast alle cheaten.

                Warum mich das Thema so mitnimmt? Naja, als trans Frau wird mir jeden Tag auf der Straße schon meine Identität abgesprochen. Die mediale Auseinandersetzung damit ist ebenfalls oft sehr transfeindlich. Das motiviert mich schon sehr, transfeindliche Diskurse zu kritisieren, besonders wenn das so niedrigschwellig möglich ist wie bei einem Lemmy-Post.

  • Profisport ist abartig in sich.

    Es enstcheiden IMMER genetische Vorteile, ob man in einem Sport erfolgreich sein kann oder nicht. Die Frauen mit den XX Chromosomen, die im Schwimmen gewinnen können haben auch einen völlig anderen Körperbau als die, die es nicht können, da gucken wir halt nur nicht hin und vergeben Medallien für etwas dass zu einem Großteil genetischer Vorteil ist und nur durch Training und geistige Stärke verstärkt wurde.

    Frauen die im Bodenturnen erfolgreich sein wollen, müssen möglichst klein sein, im Kugelstoßen ist der Körpertyp wieder anders als im Eiskunstlauf etc. Es sind immer genetische Vorraussetzungen. Keine der Bodenturnerinnen im Goldmedalliennähe ist groß oder hat große Brüste, keine Hochspringerin ist klein, die Frauen im Hürdenlauf sehen sich so ähnlich, dass man sie kaum unterscheiden kann, weil es auch dafür eines ganz bestimmten Körpertypes bedarf um vorne dabei zu sein…

    Jetzt beisst es sich halt in den Hintern die einen genetischen Vorteile zu bejubeln und die andern als unfair zu brandmarken. Ich warte nur darauf wenn die Zeit kommt wo man sich das Sportlerbaby genetisch generieren lassen und sich sein künftiges Goldmedallienkind kaufen kann.

    Profisport ist das Abfeiern spezieller genetischer Vorteile bei einzelnen Menschen. Ich finde das an sich bescheuert, aber wenn man das tun will, finde ich, muss man akzeptieren wenn die existieren und das tun sie bei einer XY Frau halt manchmal auch und die ist dann vielleicht besser und allein darauf kommt es doch sonst auch an.

    •  amki   ( @amki@feddit.de ) 
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      Deutsch
      91 year ago

      Dein Punkt ist also gar keine Unterteilungen im Sport aka jeglichen Frauensport ad absurdum zu führen weil Frauen nunmal - genetisch - in einem offenen Wettbewerb keinen Blumentopf gewinnen?

      Fändest du es nicht komisch 50% der Bevölkerung von vorn herein zu sagen: Das ist nichts für euch.

        •  Turun   ( @Turun@feddit.de ) 
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          Deutsch
          31 year ago

          Ja, aber er ist für 99% der Männer und für 99% der Frauen nix.

          Würde man alle gleich bewerten wäre Profisport für 98% der Männer nix und für 100% der Frauen. (Im allgemeinen, in einzelnen Disziplinen wäre es andersherum)

      • 99,99 % der Bevölkerung ist vom Profisport ausgeschlossen, weil sie die genetischen Anforderungen nicht erfüllen. Das ist ja der Witz bei der Sache. Profisport ist einfach in sich idiotisch. Er sagt allen die nicht genetisch passen: Das ist nichts für euch! Ein Ausnahmeathlet ist einer mit einem Ausnahmekörper.

        Wir könnten auch eine Olympiade machen für Leute die genetisch nur halb so gut ausgestattet sind wie die Topathleten: Bodenturnen für Frauen mit großen Brüsten und Hochsprung für Männer mit kurzen Beinen. Die sind dann auch “die besten in ihrer Gruppe”. Das wäre exakt so “fair” wie Profisport an der Schwelle “Mann/Frau” zu teilen, die keine ist, weil wir jetzt doch endlich verstanden haben, dass dies keine funktionierende Unterscheidung sein kann. Ein Mann mit kurzen Beinen springt im Hochsprung so hoch wie eine Frau mit langen, sollen wir die gegeneinander antreten lassen?

        Machen wir nicht, weil nur die 0,0000001% an die Spitze kommen und damit nur jeweils eine spezielle genetische Veranlagung und die in maximaler Ausprägung und da kann man doch ehrlich sein und alle in einen Topf werfen und dann wird der dickste Muskel in der einen Sportart und die längsten Beine in der anderen Gewinner.

        Das ist dann so “gerecht” wie Chromosome und Genetik eben sind, nämlich garnicht.

        Nur im Moment tun wir so als gäbe es da eine Gerechtigkeit und die willkürliche Aufteilung in “Mann/Frau” spiegele das wieder und das tut sie nicht, hat sie nie, wird sie nicht.

        • Das wäre exakt so “fair” wie Profisport an der Schwelle “Mann/Frau” zu teilen, die keine ist, weil wir jetzt doch endlich verstanden haben, dass dies keine funktionierende Unterscheidung sein kann.

          Also wie würdest du es trennen, oder würdest du das trennen sein lassen? Die Konsequenz wäre eben, das Hochleistungssport wieder reine Männer Sache ist, auch wenn Frauen antreten dürfen. Als Beispiel die 100m. Die schnellste Frau hatte eine Zeit von 10,61s und hätte damit immerhin 6 Männer in der Vorrunde geschlagen. Zusätzlich noch 2 DQF. Wäre sie immerhin vorletzter geworden in ihrem Voreintscheid und damit raus.

    •  blau   ( @blau@feddit.de ) 
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      61 year ago

      Ich glaube du wiegst die genetische Komponente hier zu sehr. Veranlagung ist ein großer Teil um bei der Weltspitze Mitzuhalten, aber sicherlich sind keine 99,9% der Bevölkerung aufgrund ihrer Genetik ausgeschlossen.

      Leistungssport ist ein harter Vollzeitberuf den man auf Weltebene schon im Grundschulalter beginnen muss. Die völlige Hingabe zu einem Sport kann man nicht schwer genug wichten. Gibt in Deutschland zehntausende Jungs die das Zeug zum Fußball Bundesligaspieler hatten, aber lieber eine normale Kindheit ohne fünf mal Training die Woche.

      •  Wirrvogel   ( @Wirrvogel@feddit.de ) 
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        1 year ago

        Leistungssport ist ein harter Vollzeitberuf den man auf Weltebene schon im Grundschulalter beginnen muss.

        Was ein weiterer Grund ist Profisport sein zu lassen. Ein Kind im Grundschulalter in einen “Vollzeitberuf” zu stopfen ist Sklaverei, das ist es selbst dann, wenn das Kind es will, weil wir würden es auch nicht in der Kohlenmine arbeiten lassen wenn es wollen würde, aber einen jungen Menschen so auf ein Ziel zu verengen ist anscheinend ok.

        Darüber hinaus kümmern wir uns einen Scheißdreck um diejenigen die dann nach Jahren Kinderarbeit wegen einer Verletzung vor dem Nichts stehen oder deren genetischer Vorteil nicht vorteilhaft genug war und die es halt nicht schaffen konkurrenzfähig zu sein (vielleicht auch nicht weil die anderen SportlerInnen dopen oder eine ganze Sportindustrie und endloses staatliches Geld hinter sich haben) und dann auf eine sinnlose Jugend zurück blicken.

        Was mit jungen Menschen in totalitären Staaten gemacht wird oder der ganze systematische (sexuelle und sonstige) Missbrauch, den Profisport allgemein hervorgebracht hat und noch hervorbringt… da sind wir dann ganz tief in der Hölle.

        Profisport ist abartig, komplett nutzlos für die Gesellschaft, ungerecht, basiert auf einem binären Geschlechterbild, macht krank, fördert Doping und hat auch schon lange das völkerverbindende verloren (falls das mal existiert haben sollte, was ich bvezeweifle). Oh und Wetten und Wetten mit Absprachen, jede Art von Cheaten, der Missbrauch von Pferden als Sportgerät … es ist ein endloses Disaster.

        Breitensprot hingegen ist ein echter Segen (ausser Pferdesport der ist immer unsäglich) und nein, es braucht den Profisport als Vorbild nicht damit Menschen sich sportlich betätigen, er ist in den meisten Fällen eher abschreckend, weil man sich nie mit diesen Ausnahmemenschen die als Kinder auf Sportler getrimmt wurden messen kann. Weil man nicht das Equipment hat und weil es höchstens Breitensportler dazu bringt auch zu dopen (gerne im Radsport oder Gewichtheben z.B.). Da sind Esstörungen bei Sportarten, bei denen ein niedrigens Gewicht von Vorteil ist, nur dass Breitensportler nicht von einem Teamarzt betreut werden. Da sind Verletzungen weil man es dem Profi nachmacht aber nicht dessen Fähigkeiten / Training hat. Oder man lernt vom Fußballprofi wie man gekonnt auf den Rasen rotzt und seine Frau vermöbelt.

        •  blau   ( @blau@feddit.de ) 
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          Deutsch
          11 year ago

          Oh, das driftet jetzt ab. Hier wird zum Rundumschlag gegen Profisport ausgeholt und noch ein paar staubige Klisches gegen Fußballspieler ausgepackt. Profisport sollte durchaus kritisch betrachtet werden!

          Ich wollte nur verdeutlichen, dass die genetische Komponente kleiner ist, als du denkst und dass Profisport auch viel durch Hingabe und Disziplin geprägt ist. Dennoch kann eine Sportkarriere sicherlich auch erfüllend sein, erfüllender als viele andere Jobs, weil man eben auch die meiste seiner Zeit damit verbringt seinen liebsten Sport zu betreiben. Vielleicht unterliegt die genetische sogar in unseren breiten der sozioökonomischen Komponente. Kaum ein Kind mit präkärem Elternhaus hat Zugang zu teurer Ausrüstung oder Anlagen wie es für Schwimmen, Tennis, Radsport uvm. der Fall wäre. Hier ist dann auch der Übergang zum Breitensport aus welchem sich nunmal bei uns die meisten Profis rekrutieren. Ich schreibe bewusst in unseren Breiten, weil manche “Demokratien” mit Sport ihr ansehen aufputzen wollen und hier sehr drastische Maßnahmen ergriffen werden um Erfolge zu erzielen.

          Diese “Ausnahmemenschen” haben eben ihre Passion darin gefunden. Ist mein Steuerberater oder meine Automechanikerin auch ein Ausnahmemensch weil sie gut in ihrem Beruf sind und sie ihn fünf Tage die Woche ausführen?

          •  Wirrvogel   ( @Wirrvogel@feddit.de ) 
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            1 year ago

            Oh, das driftet jetzt ab. Hier wird zum Rundumschlag gegen Profisport ausgeholt

            Mein erster Beitrag oben begann mit “Profisport ist abartig in sich.” Ich drifte nirgendwo hin, ich war da von Anfang an, das wurde nur übersehen.

            Wenn man im Grundschulalter mit der Passion anfangen muss ist es keine Passion sondern eine Obsession, wenn nicht Kinderarbeit und Gehirnwäsche. So weit ich weiß hat ein guter Automechaniker/Steuerberater oder Informatikerin (wie ich) weder ein extremes Verletzungsrisiko, noch muss er seine inneren Organe umgestalten (z.B. ein vergrößertes Herz haben) oder sein Äusseres bis zur Karikatur verändern (mal eine Eisschnelläuferin gesehen oder einen Bodybuilder, die Hungerhaken im Hürdenlauf? Magersucht und Sport googeln ist erschreckend) und gut im Job sein reicht aus, man muss nicht “einer der drei besten weltweit sein” oder keine Sau interessierts, weil man keine Medaillie heimgebracht hat. Für eine Rente zum Überleben reichts auch meist ohne dass man Weltspitze ist, nur staatlich gefördert wird man null und das Treppchen muss man sich selber hochkurbeln wenn man auf einem stehen will.

            Hingabe und Passion nützen nichts, wenn deine Knie das Trampolinspringen nicht auf Dauer mitmachen, wenn dein Herz sich nicht genug vergrößert um auch im Triathlon nicht schlapp zu machen, wenn dein Körper nicht so weit abmagern kann dass du an der Kletterwand ein gutes Gewicht/Kraftverhältnis hast weil deine Genetik das nicht hergibt. Klar kann Hingabe, Passion und Eltern die dich verkloppen wenn du aufgeben willst voll unterstützen auch mit Geld, helfen, aber eben nicht mehr an der Spitze oder nicht lang an der Spitze. Deshalb kommt mit der Spitze auch oft die Spritze um die fehlende Genetik wett zu machen oder den Schmerz zu tilgen, denn ohne den geht an der Spitze auch nix.

            Ich glaube wir müssen uns klar werden, dass gesellschaftlich Profisport keine Vorteile bringt, nur Nachteile. Es ist ein Wirtschaftszweig der menschenverachtend ist und dem liefern wir schon Kinder aus und wir unterstützen ihn von staatlicher Seite mit viel zu viel Geld, während der Breitensport überall unterfinanziert und mit zu wenig Betreuern und Helfern besetzt ist und immer mehr Vereine den Bach runter gehen, während gleichzeitig unsere Kinder immer unbeweglicher werden, weil sie die Cola trinken, für die bei Olympia geworben wird.

            Egal wo ich bei dem Thema hingucke, es endet immer in einer Spirale nach unten, ich sehe da nichts Positives, an absolut keiner Stelle und ein binäres Geschlechterbild, was diese Diskussion gestartet hat, ist halt einfach auch nicht mehr zeitgemäß und ungerecht, egal wie man’s anpackt und anschaut.

            Ich habe aber glaube ich, meinen Punkt klar genug gemacht und verabschiede mich jetzt aus der Diskussion, sonst wiederhole ich mich nur noch. Mir ist bewusst, dass der Gedanke etwas könnte grundsätzlich falsch an Profisport sein für viele schwierig ist und dass ich eine tatsächlich “unpopuläre Meinung” vertete.

    • Ich stimme dir zu, dass Genetik sicher einen großen Einfluss hat, auch wenn wir uns beim Ausmaß wahrscheinlich nicht ganz einig sind.
      Aber selbst wenn es so wäre wie du sagst, ist das doch kein Grund weitere Regulierungen fallen zu lassen. Es ist eher ein Argument die Regulierungen strengere zu machen. Körperbau, Hormobspiegel etc. mit als Faktoren heranzuziehen (wie es in einigen Sportarten auch schon der Fall ist).

  •  CoLa666   ( @CoLa666@feddit.de ) 
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    13
    edit-2
    1 year ago

    Ein sehr wichtiges Argument ist mir gerade noch gekommen, da hier weniger Wert auf Fakten als auf gefühlige Argumentation gelegt wird.

    Man betrachte den umgekehrten Fall, also FtM-Transition. Mir ist kein Fall bekannt, in dem das zu Beschwerden im Wettbewerb geführt hätte. Wenn Transmänner nämlich an Männerwettbewerben teilnehmen spielen sie nicht an der Weltspitze mit. Damit ist direkt das Argument widerlegt, es gäbe im Grunde keine körperlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Vielmehr führt eine Kindheit und Pubertät mit hohem Testosteronspiegel zu lebenslanger höherer körperlicher Leistungsfähigkeit, die sich weder mit Hormongabe später erreichen lässt (FtM) noch durch Hormonunterdrückung später vollständig rückgängig machen lässt (FtM).

  •  A2PKXG   ( @A2PKXG@feddit.de ) 
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    Deutsch
    81 year ago

    Oft ist frauensport even für Leute mit handycap.

    Es gibt die Hauptklasse (Männer). Niemand will verhindern, dass Frauen dort mitmachen. Aber es reicht eben nicht. Nicht, weil sie schlechter sind, sondern weil ihre Körper eben kein natürliches Doping betreiben.

    Dann gibt es die Klasse mit Einschränkungen, für Frauen. Damit sie ein Level playing field haben untereinander ohne männliches Doping. Trans Leute sind offensichtlich auf der Grenze.

    Man könnte auch noch gerechter werden, und für jeden Menschen eine eigene Wettkampfklasse eröffnen. Dann kann man Zeitrennen machen. Das wäre was für jeden. Klar fehlt dann der Wettkampf, aber gerecht wäre es. Deutlich besser, als dass im Schulsport der BMI bewertet wird.